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Öfter mal was Neues: diese Woche im Opco11 ein bekanntes Thema  in einem mehr oder weniger bekannten Format. Was war neu? Die Story, in die das Thema eingebunden war, nämlich ein „ITG-Festival“ oder, ausgeschrieben: „Festival der Informationstechnischen Grundbildung“. Der Festival-Organisator, Christian Spannagel, bekennender „Wave-Gotik-Treffen“-Fan, hat seine Aufgabenstruktur in eine Festival-Struktur mit fünf Konzerten (Dank Lore Reß, wurden es sogar sechs) übertragen und als „Konzertsaal“ jeweils ein Etherpad vorstrukturiert. In einer zugehörigen Audioboo-Ankündigung erläuterte C. Spannagel die Fragestellungen – wo war hier eigentlich die passende Hintergrundmusik?

Asynchron/Synchron: Die Mitarbeit der #opco11 Teilnehmer im Vorfeld war für mich überraschend gut (von wegen 90-9-1), so dass das Wagnis, innerhalb einer halben Stunde Synchronarbeit via Etherpad/EtherpadChat zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen, halbwegs aufgegangen ist. Natürlich bei sechs parallelen Gruppen, gingen die Meinungen über die Qualität dieser Form von Kollaboration stark auseinander. Ein vom Initiator angedachter Wechsel der Konzerte war praktisch in der kurzen Zeit nicht möglich – die Räume waren teilweise voll ausgebucht (free Etherpad=max. 16 User).

Wie im richtigen Leben: Ja, es war ein wenig chaotisch und kaum zu glauben, das Wetter (besser Unwetter) war allgegenwärtig auch im virtuellen Konzert. Beide Moderatoren wetterbedingt verhindert. Adobe Connect Server oder das Netzwerk zu Beginn wenig performant (vielleicht auch Unwetterbedingt?), aber deshalb von einem Reinfall zu berichten, ist wohl eher eine Ausnahme. Nein, ich meine es war ein sehr anspruchsvolles Konzept, dass eine gute Vorbereitung auf beiden Seiten, also auch bei den Teilnehmern erforderte.

Qualitätssicherung: Dass ist das Schöne an einem offenen Kurs, jeder (!) kann sich einbringen und damit die Qualität beeinflussen und damit auch sichern. Insofern kann man zwar über die Eigendynamik der Technik schimpfen, aber was die Inhalte angeht, fasse sich jeder an die eigene Nase, oder?

Überraschung – Chatnutzung im Vergleich zu Audio/Videobeiträgen überwiegt: Obwohl ich Zehnfingertechnik zum Schreiben sehr gut beherrsche, bin ich nicht der hochmotivierte Turbotipper, sondern nutze viel lieber Audio/Videokanäle, wenn vorhanden. Für mich überraschend: in der anschließenden offenen Online-Reflexion via Adobe Connect meldete sich kaum ein Teilnehmer per Wortmeldung, aber im Chat wurde wieder turbogetippt, mit wertvollen Beiträgen! Fehlt hier die technische Ausstattung oder einfach der Mut?

Fazit: Gelernt wurde das meiste asynchron, das synchrone „ITG-Festival“ war ein gelungenes Experiment, etwas knapp in der Zeit bemessen, aber für die Klärung/Diskussion offener Fragen zu den im Vorfeld eingestellten Beiträgen ausreichend. Vielen Dank für die Organisation, das etwas andere Format und vor allem die gute Vorstrukturierung/Vorbereitung an Prof. Dr. Christian Spannagel, den großen Konzertmeister!