von Volkmar Langer | Mai 23, 2011 | E-Learning, Lebenslanges Lernen |
Aufgabe der 4. Woche des Open Course „Zukunft des Lernens“: Beschreiben Sie Ihre persönliche Lernumgebung im Netz: Welche Tools und Links gehören dazu? Wie verbinden Sie diese Tools und Links zu Ihrer “persönlichen Lernumgebung”?
Bei der Bearbeitung dieser Aufgabe tue ich mich beinahe ähnlich schwer, wie in der vergangenen Woche bei der Auflistung meiner Top 10 Learning Tools. Dies liegt in erster Linie daran, dass aus meiner Sicht die Grenzen des formellen und informellen Lernens immer mehr verschwimmen. Grundsätzlich baut die Frage aber durchaus auf der der vergangenen Woche auf. Und somit versuche ich mich an einer Beantwortung auf Basis der in der vergangenen Woche vorgestellten Tools und im Rahmen meines privaten Blogs als persönlicher Lernumgebung.
Die im angesprochenen Rahmen u.a. genutzten Tools sind:
- Serendipity
- Twitter
- Facebook
- Google Reader
Ausgangspunkt der Lernumgebung ist mein Blog auf Basis von Serendipity. Hier veröffentliche ich regelmäßig mir interessant erscheinende News zum Thema Apple. Um selbst auf dem Laufenden zu bleiben, nutze ich die RSS-Feeds verschiedener internationaler Seiten über Google Reader und Twitter.
Auf dem umgekehrten Weg nutze ich neben meinem Blog ebenfalls Twitter und RSS, aber auch Facebook und eine zum Blog gehörende iOS-App, um meine Artikel zu veröffentlichen. Twitter und Facebook werden dabei komplett automatisch per Twitterfeed mit Artikeln aus meinem Blog gefüttert.
Der Kreis schließt sich letztlich dadurch, dass durch die Verlinkung mit Twitter, Facebook und über die Kommentarfunktion des Blogs Fragen, Anregungen, Kritik und Lob auch wieder ein Feedback zu mir zurückfließt. Hierdurch bildet sich dann meine informelle, private, persönliche Lernumgebung. Es ergibt sich also ein Kreislauf durch das Veröffentlichen von Artikeln auf verschiedenen Kanälen, über die ich dann auch wiederum Informationen zurück bekomme, was mir dabei hilft, mein Angebot und meine Kompetenzen in diesem Bereich weiter zu verbessern.
von Volkmar Langer | Mai 16, 2011 | E-Learning, Lebenslanges Lernen |
Der Titel der 3. Woche „Von iPads, eBooks & Virtual Classrooms. Lerntechnologien“ reizt mich eigentlich dazu, mich einem mehr mit dem künftigen Einsatz von neuer Technologie (z.B. die neuen Möglichkeiten beim Einsatz von Augmented Reality, vgl. z.B. Horizon Report 2011) zu beschäftigen, als einen Blick zurück zu werfen.
Andererseits hat sich unser Blended-Learning Ansatz im dualen Studium seit etwa 10 Jahren bewährt und ist sicher auch berichtenswert. Die Erfahrungen stammen im Wesentlichen von zwei Bachelor-Studiengängen, Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik mit jeweils drei Fachrichtungen. Zurzeit wird dieses Modell auf einen weiteren dualen Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen sowie auf einen berufsbegleitenden Masterstudiengang „General Management“ übertragen. Zwischenzeitlich haben wir auch im Weiterbildungsbereich, z.B. beim Führungskräfte-Programm oder bei dem Zertifikatsstudienangebot ProWiSo diese Lehr-/Lernprozessgestaltung eingeführt.
Basis unserer Lehr-/Lernprozessgestaltung ist das Lernmanagementsystem ILIAS, das als Open-Source-Software von der Uni Köln entwickelt wurde. Der Schwerpunkt der Nutzung liegt in der Kommunikation von Studierenden untereinander, mit den Lehrenden sowie mit Praktikern insbesondere bei der lernortübergreifenden Betreuung (vgl. weiter unten). Einige wenige Contentmodule, decken z.B. Themenbereiche wie wissenschaftliches Arbeiten oder Projektmanagement als Vorbereitung oder Repetitorium der ansonsten im Präsenzstudium angebotenen Inhalte ab.
Kommunikationsbasis ILIAS
In den Studiengängen finden wir fünf Klassen von Modulen: 1. Theoriemodule, 2. Praxismodule, 3. Praxisgebundene Theoriemodule, 4. Projektstudium und schließlich 5. Praxisorientierte Thesis. Abgesehen von dem reinen Theoriemodul, das ausschließlich am Lernort Hochschule (und natürlich zu Hause, oder wo auch immer) stattfindet, finden die anderen Module insbesondere auch am Lernort des betrieblichen Praxispartners statt.
Durch eine festvorgegebene Taktung der Lehr-/Lernprozesse wird ausgehend von einem „formalen Lernimpuls“ (z.B. Themenvereinbarungen für die Reflexion des Praxisstudiums, Leit-/Rechercheaufgaben zu praxisgebundenen Theoriemodulen) der Lernende im informellen Lernen durch Mitarbeit im Tagesgeschäft oder in Projekten, durch Gespräche mit Arbeitskollegen usw. durch einen Dozenten via ILIAS betreut. Der Lehrende hat dabei nicht die Rolle des Wissensvermittlers, sondern die des „Lernberaters“ bzw. „Lernhelfers“. Die Betreuung erfolgt in der Regel asynchron, aber auch synchron z.B. via WebEx. Zum Abschluss des Moduls wird es wieder formal: Kompetenzprüfung in Form verschiedener Leistungsnachweise (klass. Hochschulprüfung oder künftig als E-Portfolio).
ILIAS bietet dabei ein großes Spektrum von Instrumenten, wie z.B. Kurse, Wikis, Foren, Mail, Mediacast, Webfeed, Lernmodule in SCORM/AICC/HTML usw. Eine besondere Stärke von ILIAS ist allerdings das umfangreiche Rechte- und Rollenkonzept, das hervorragend geeignet ist, um die Rollen von Lerner und Lehrer abhängig von der Anforderung im Lehr-/Lernprozess zu wechseln. Dies wird z.B. beim Einsatz von Studierenden als Tutor genutzt.
Ein wichtiger Aspekt eines solchen Ansatzes innerhalb einer geschlossen Community (Mitglieder der Hochschule) ist die Geborgenheit der Gemeinschaft. Ganz anders als in offenen Kursen (z.B. #opco11), kennen sich hier alle Teilnehmer auch persönlich und entwickeln ein Vertrauensverhältnis, das für den Lehr-/Lernprozess eine über diesen Prozess hinaus entscheidende Bedeutung hat (z.B. Alumni-Verbundenheit).
Übrigens haben wir seit kurzem eine Verbindung zwischen ILIAS und Mahara geschaffen, um die Nutzung von E-Portfolios zu fördern. Bei der Einführung von E-Portfolios bleibt allerdings die Unsicherheit der fehlenden Standardisierung und damit der lebenslangen Verfügbarkeit der eigenen Daten zurzeit ungewiss. Bei Nutzung eines Blogs ist jeder Nutzer selbst Herr der Daten, allerdings nicht mit den besonderen Möglichkeiten unterschiedliche Zielgruppen mit passenden Ausschnitten des eigenen Portfolios zu bedienen.
Mein Ziel bei der Teilnahme am #opco11 liegt u.a. darin, Erfahrungen zu sammeln, welche Social Media Instrumente und Arrangements zu den o.g. Lehr-/Lernszenarien passen könnten. Deshalb freue ich mich auf zahlreiches Feedback aus der opco11-Commuity!